Ohne Kriege gäbe es keine Neutralität. Ein neutraler Staat schafft einen Raum des Friedens in einer kriegerischen Umwelt. Ihm ist es möglich, zwischen Kriegsparteien zu vermitteln. Neutralität gilt den einen daher als gute Haltung, weil sie Frieden bewahrt und versöhnen kann. Andere wiederum argumentieren, Neutralität sei ein Zeichen der Gleichgültigkeit, vor allem gegenüber einem Opfer einer Aggression. Seit in Europa wieder Krieg herrscht, wird in der Schweiz über die Neutralität wieder intensiver diskutiert. Was bedeutete Neutralität früher – was heute? Heisst neutral sein auch friedlich sein – oder gleichgültig? Ruth Wiederkehr diskutiert mit dem Historiker Marco Jorio, dem Autor von «Die Schweiz und ihre Neutralität» (2023).
Gast: Marco Jorio, Historiker
Moderation: Ruth Wiederkehr
