Woyzeck wackelt mit den Ohren wie ein Esel, er pisst an die Wand wie ein Hund, seine Grossmutter ist eine Katze und er ist Soldat – also Affe. Das Dramenfragment «Woyzeck» von Georg Büchner hat mit seinen tierischen Zuschreibungen eine brennende Aktualität: Der Mensch hat die Eigenart, sich anderen Lebewesen überlegen zu fühlen, sogar seinen Artgenossen. Besteht das Problem darin, dass wir Menschen wie Tiere behandeln? Oder darin, dass wir Tiere falsch behandeln?
«Woyzeck Creature» fokussiert auf die heimliche Tiergeschichte, die im Dramenfragment schlummert. Wahnwitzige Dialoge, eindrückliche Bilder und eine animalische Geräuschkulisse hinterfragen das System, in dem wir alle stecken. Der Strudel der Entwürdigung zieht alle Beteiligten immer tiefer, bis eine Stimme ruft «Stich! Stich!». Es gibt kein Zurück.
Die Erzählung der Tieranalogien mit Schauspiel, Live-Musik und Figuren hinterfragt unser System, das Kreaturen krank werden lässt
Regie und künstlerische Leitung: Iris Keller
Spiel: Marius Kob, Anne Brüssau
Spiel & Musik: Marius Alsleben
Szenografie: Oliver «Scuba» Klauser
Kostüme: Eva Butzkies
Puppenbau: Jan Vagner
Regieassistenz: Marzella Ruegge
Künstlerische Mitarbeit: Emily Magorrian, Tobias Tönjes, Roland Borgards
Grafik: Claudia Sill
Theaterpädagogik: Sabrina Lössl
Licht: Heini Weber, Oliver „Scuba“ Klauser