Der eine giert nach Macht, der andere nach Liebe, ein dritter nach Nichtstun. Franz Kafkas Hungerkünstler giert nach Anerkennung. Und diese bekommt er, wenn er in seinem Gitterkäfig 40 Tage vor Publikum hungert. Das Hungern ist ihm ein Leichtes. Trotzdem leidet er in seinem Käfig Qualen, weil er glaubt, das Publikum würde sein Hungern überhaupt nicht schätzen oder es ihm gar nicht glauben.
Noch schlimmer wird es, als das Publikum plötzlich ausbleibt und er keine Attraktion mehr ist. Der Hungerkünstler in Kafkas Parabel ist Symbol für einen Künstler schlechthin. Was aber kommt, wenn das Publikum ausbleibt? Der Tod? Das Ende? Oder findet der Künstler zu sich selbst?
Eine Kafka-Geschichte darüber, wie einzig die Entbehrung die freie geistige Existenz möglich macht
Puppenspiel, Performance: Sabine Köhler, Heiki Ikkola
Live-Musik: Tobias Herzz Hallbauer